Wer einen Thermomix besitzt, kennt sicherlich die Situation: Auf der einen Seite erntet man begeisterte Blicke für den selbstgemachten Curry-Datteldip. Auf der anderen Seite gibt es die Kritiker: “Um Gottes willen, ein #Thermomix ? Wer den besitzt, hat die Kontrolle über seine Küche verloren.” Der Vorwurf: Man kann nicht wirklich kochen – der Thermomix ist etwas für Menschen, die zu faul sind, ein richtiges Essen zuzubereiten.
Bei der KI sehen wir eine ähnliche Polarisierung. Kritiker warnen: “Wer KI einsetzt, strengt sein eigenes Gehirn nicht mehr an – wir werden alle verdummen!” Natürlich sind beide Extrempositionen nicht richtig. Es gibt hier kein Schwarz und kein Weiß – die Wahrheit liegt, wie so oft, in der Mitte.
Ein bisschen ist die KI tatsächlich wie ein Thermomix: ein tolles Hilfsmittel. Wer gut kochen kann, wird mit dem Thermomix als Helferlein seine Kochkünste noch steigern können. Man sieht es daran, dass in Dokus über renommierte Köche oft irgendwo ein Thermomix im Bild steht. Und der steht dort nicht, weil diese manchmal mit Sternen ausgezeichneten Köche nicht kochen können, sondern weil sie erkannt haben, wie wertvoll ein Gerät ist, das ihre Arbeit verlässlich unterstützt.
Genau so verhält es sich mit der KI. Sie kann uns hervorragend unterstützen – aber mit einem wichtigen Vorbehalt: Wer faul ist und noch nie gerne Texte geschrieben hat, wird auch mit KI keine umwerfenden Ergebnisse erzielen. Er wird KI-generierte Texte bekommen, sie lesen und vielleicht denken: “Oh, das klingt super.” Aber wo bleibt der eigene Spirit? Wo bleibt quasi der eigene Curry-Datteldip?
Ohne richtiges Nachdenken und ohne eigene Ideen produziert die KI letztlich nur das, was sie eben produziert: abgespeicherten und wieder aufgetauten Content aus den Weiten des KI-Universums.
Deshalb plädiere ich dafür: Überlegt euch genau, was ihr A) während des Kochvorgangs mit dem Thermomix vorhabt und B) was ihr mit der KI wirklich erreichen wollt. Wobei soll sie euch helfen? Soll sie einen kompletten Text ausspucken? Oder soll sie euch dabei unterstützen, eure eigene Idee besser zu formulieren, schneller zu recherchieren und quasi einen besseren Curry-Datteldip zu erzeugen als den, den eure Nachbarin bisher gemacht hat?
So einfach ist das. Wir müssen Technologien richtig einsetzen. Es nutzt nichts, eine Technologie zu verteufeln oder sie übermäßig zu glorifizieren. Wie gesagt: Die Wahrheit liegt oft in der Mitte.
Die entscheidende Frage ist: Was ist unser Ziel und wie kann die verfügbare Technologie uns dabei unterstützen? In diesem Sinne, viel Erfolg! Ihr braucht nicht unbedingt den neuesten TM7 oder das aktuellste Sprachmodell. Was ihr braucht, sind eigene Ideen und das Wissen, wie man sich dabei sinnvoll unterstützen lassen kann.
Also, haut rein und einen guten Start in die Woche!
P.S.: Petra ist ganz frisch in ihre Küche eingezogen, daher hat die KI ihr auch nur den Bildschirm und den Thermomix zur Seite gestellt 🙂
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