Dieser Beitrag erschien am 09.07.2025 in AUSGABE #30 des Digital Publisher Report. KI ist in der Verlagsbranche angekommen. Täglich nutzen Lektorate, Redaktionen und Marketingteams Tools wie ChatGPT oder Claude für ihre Arbeit. Was dabei oft übersehen wird: Jede Anfrage verursacht einen CO2-Fußabdruck. #GreenPrompting – ein Marketingbegriff für strukturiertes Context Engineering – bietet einen innovativen Ansatz, um die Umweltbelastung zu minimieren und gleichzeitig die Outputqualität zu verbessern. Context Engineering als Effizienzstrategie Der Begriff #GreenPrompting beschreibt im Kern Context Engineering: die strukturierte Bereitstellung aller relevanten Informationen zu Beginn einer KI-Anfrage. Anstatt das System auf Basis unvollständiger Eingaben interpretieren zu lassen, werden sämtliche kontextuelle Parameter explizit definiert. Diese umfassende Kontextspezifikation reduziert den erforderlichen Rechenaufwand und führt zu präziseren, reproduzierbaren Ergebnissen. Ein Beispiel aus der Verlagspraxis: Ohne Context Engineering: “Schreibe einen Werbetext für das neue Buch XY.” (KI muss Genre, Zielgruppe, Tonalität, Länge erraten = hoher Energieverbrauch) Mit Context Engineering: “Kontext: Psychothriller ‘Schatten über München’, Zielgruppe: Frauen 35-55, Veröffentlichung: März 2025, Verlag: Kriminalroman-Spezialist, Aufgabe: Verfasse einen Werbetext (300 Zeichen) für Instagram, Stil: spannend, düster, ohne Spoiler, Besonderheit: Lokalkolorit München betonen” Fünf Säulen des #GreenPrompting mit Context Engineering Vollständige Kontextdefinition: Geben Sie Genre, Zielgruppe, Medium, gewünschte Länge und Stilrichtung immer im ersten Prompt an. Das verhindert energieintensive Rückfragen und Korrekturrunden. Strukturierte Informationsaufbereitung: Nutzen Sie klare
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Kategorien: Kontext, Aufgabe, Format, Einschränkungen. Die KI kann strukturierte Informationen effizienter verarbeiten als Fließtext. Wiederverwendbare Kontextbausteine: Erstellen Sie Standardkontexte für Ihre Verlagsreihen, Imprints oder Zielgruppen. Diese können Sie bei Bedarf einfach kopieren und anpassen. Beispiele als Kontext: Statt lange Erklärungen liefern Sie ein konkretes Beispiel mit: “Erstelle einen Text im Stil dieses Beispiels: [Beispieltext]”. Das spart Interpretationsaufwand. Negative Kontexte nutzen: Sagen Sie auch, was Sie NICHT wollen: “Keine Fachbegriffe, keine Anglizismen, keine Übertreibungen”. Das verhindert Fehlversuche. Praxisanwendung in der Verlagsbranche Praxisbeispiel: Metadatenerstellung mit #GreenPrompting Ausgangssituation: Fachverlag erstellt Metadaten für 50 neue Wirtschaftstitel Traditioneller Ansatz: 150+ Einzelprompts mit iterativen Nachfragen Hoher Zeitaufwand durch unvollständige Kontextinformationen Strukturierter Ansatz: Ein Masterprompt mit vollständiger Kontextdefinition und Struktur Kontext: Verlag, Verwendungszweck, Zielgruppe Buchdaten: Titel, Autor, Umfang, Preis, Reihe Gewünschte Outputs: Kurzbeschreibung (500 Zeichen), Schlagworte (10 Stück), THEMA-Klassifikation, Zielgruppenbeschreibung (200 Zeichen) Stilvorgaben: Tonalität (sachlich, kompetent, aktivierend), Vermeiden: Buzzwords, Superlative Ergebnis: Reduzierung von 150+ auf einen einzigen, strukturierten Prompt pro Titel Praxiserfahrungen mit #GreenPrompting Systematische Kontextvorlagen verbessern die Effizienz KI-gestützter Content-Erstellung messbar. Unternehmen entwickeln wiederverwendbare Prompt-Strukturen für verschiedene Zielgruppen und Content-Formate, was zu konsistenteren Ergebnissen bei reduziertem Nachbearbeitungsaufwand führt. Besonders bewährt sich die zielgruppenspezifische Kontextdefinition: Aus einem Grundinhalt entstehen durch strukturierte Prompts verschiedene Versionen – von Fachberichten bis zu verständlichen Zusammenfassungen für Endkunden. Die Implementierung erfordert eine initiale Analyse bestehender Content-Prozesse und die Entwicklung standardisierter Vorlagen. Unternehmen, die diesen systematischen Ansatz verfolgen, optimieren mittel- bis langfristig sowohl Prozesskosten als auch Ressourcenverbrauch. Implementierung und Workflows #GreenPrompting mit Context Engineering lässt sich stufenweise einführen: Phase 1: Kontextvorlagen für Standardaufgaben erstellen Phase 2: Mitarbeitende in strukturiertem Prompting schulen Phase 3: Prompt-Bibliothek mit Best Practices aufbauen Phase 4: Erfolg messen und Prozesse optimieren Praktische Umsetzungstipps Beginnen kann man mit diesen drei Sofortmaßnahmen: Erstellen Sie eine Kontextvorlage für Ihre häufigste KI-Aufgabe Dokumentieren Sie erfolgreiche Prompts inklusive Kontext Teilen Sie Best Practices im Team Fazit #GreenPrompting etabliert sich als Standard für professionelle KI-Anwendungen mit dem Potenzial, Betriebskosten zu reduzieren und die Ressourceneffizienz zu verbessern. Die Verlagsbranche hat immer von präziser Kommunikation gelebt. #GreenPrompting überträgt diese Kernkompetenz ins KI-Zeitalter. Jeder optimierte Prompt ist ein Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft. Und das Beste: Sie können heute damit beginnen. Der nächste Schritt Für die praktische Umsetzung wurde ein CustomGPT für nachhaltiges Prompting entwickelt, der bei der Optimierung von KI-Anfragen unterstützt. Das Tool analysiert Prompts und gibt Verbesserungsvorschläge für strukturierte Kontexte bei geringerem Energieverbrauch. Link zum CustomGPT: https://chatgpt.com/g/g-684a9661d85081919e53aa1ea604861b-greenprompting-assistant Patrick Meier ist Experte für digitale Medienvermarktung und programmatisches Marketing. Als Content Creator (#digitalpaddy), Berater und Autor unterstützt er Agenturen und Medienunternehmen bei strategischen Transformationsprozessen im digitalen Werbeumfeld. Mit über 20 Jahren Branchenerfahrung von Print zu Digital – von Societäts-Druckerei über orangemedia bis hin zur B2B MediaGroup – bringt er einen 360-Grad-Blick auf Mediasales und Mediabuying mit. Als Scrum Master (PSM I) und Verfechter transparenter Prozesse verbindet er operative Beratung mit agilen Arbeitsweisen. Neben seiner Beratertätigkeit ist er erfolgreicher Autor von Wirtschaftsthrillern wie “The Audit” und veröffentlicht seit über 15 Jahren Inhalte auf meiersworld.de. (Visited 30 times, 1 visits today)
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