Ach, 2014! Als Social Media noch nicht den Ton angab und die Deutschen beim Thema Wein und Erotik rotere Köpfe bekamen als bei einer verpfuschten Rotweinverkostung. Da philosophierte man über päpstliche Weinberg-Metaphern, beklagte die Prüderie im deutschen Weinmarketing und schielte neidisch nach Österreich, wo Jungwinzerinnen-Kalender schon längst zum PR-Repertoire gehörten. Deutsche Weinköniginnen im «biederen Jungakademikerinnenlook», zaghafte Versuche freizügiger Fotografie und die große Gretchenfrage: «Nackte deutsche Weinhoheiten – ja oder nein?» Ein Blauarsch-Chardonnay galt bereits damals als revolutionär provokant. Nun, elf Jahre sind ein paar Schlucke mehr als nur ein Viertelliter – die Welt hat sich ziemlich geändert, würde [...]
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