Von der Goldenen Ära zur digitalen Transformation: 25 Jahre Blogging im DACH-Raum

Begleitartikel zur Podcast-Folge über die Evolution der deutschsprachigen Blogosphäre Die Parabel der DACH-Blogosphäre – Aufstieg, Fall und Wiedergeburt Einleitung Stellen Sie sich vor: Es ist Sommer 2007. Die deutschsprachige Blogosphäre erreicht ihren Höhepunkt. Über 51.000 eingehende Links verbinden die Top-100-Blogs zu einem pulsierenden Netzwerk aus Ideen, Diskussionen und Leidenschaft. Blogger vernetzen sich über Blogrolls, kommentieren ausgiebig, nutzen Pingbacks – eine [...]

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Programmatic Advertising ist nicht tot – es hat sich nur in Europa neu erfunden

Die Zahlen der deutschen Werbeindustrie erzählen eine interessante Geschichte. 30,9 Milliarden Euro flossen 2024 in digitales Marketing. Eine beeindruckende Summe. Die Prognosen zeigen eine jährliche Wachstumsrate von 7,87 Prozent für Programmatic Advertising in Deutschland bis 2035. Global liegt diese Rate bei über 22 Prozent. Ist der DACH-Markt etwa im Rückwärtsgang? Nein. Ganz im Gegenteil. Was auf den ersten Blick wie Stagnation aussieht, ist in Wahrheit etwas viel Interessanteres: Reife. Und diese Reife ist der Ausgangspunkt für eine fundamentale Neuerfindung. Die Widersprüchlichkeit des reifen Marktes Deutschland, Österreich und die Schweiz haben die erste Phase der Programmatic-Evolution bereits abgeschlossen. Was ich mal Programmatic 1.0 nenne – die flächendeckende Automatisierung von Display-Werbung, die auf Third-Party-Cookies basiert – ist hier längst Standard. Niemand diskutiert mehr darüber, ob man programmatisch einkaufen soll. Die Frage ist nur noch: wie und wo. Die niedrigere Wachstumsrate im Vergleich zum globalen Markt ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist das logische Resultat eines Marktes, der bereits dort angekommen ist, wo andere noch hinwollen. Das aggressive globale Wachstum von über 22 Prozent wird von Märkten getrieben, die Programmatic gerade erst großflächig einführen. Im DACH-Raum ist das Spiel ein anderes. Hier geht es nicht mehr um die Implementierung [...]

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Der Algorithmus frisst das Buch – und niemand stoppt ihn

Der Algorithmus ist der neue Verleger – und er verändert die Buchwelt leise, aber radikal. Von Feuilleton zu Feed, von literarischer Auswahl zur datengetriebenen Produktion: Was bedeutet das für Vielfalt, Qualität und Kreativität im Buchmarkt?

Es ist eine stille Revolution, die gerade in der Buchbranche stattfindet.Keine lauten Schlagzeilen, keine dramatischen Aufstände – und doch verändert sie alles:Die Macht, zu entscheiden, welche Geschichten gelesen werden, liegt längst nicht mehr allein bei Verlagen, Buchhändlern oder Kritikerinnen.Heute entscheidet der Algorithmus. Vom Feuilleton zum Feed Noch vor wenigen Jahren galt Sichtbarkeit im Literaturbetrieb als Ergebnis menschlicher Auswahl: [...]

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Niemand fragt, ob der Sternekoch einen Thermomix benutzt

Traktor Kloster Eberbach

Liebe Leserinnen und Leser, letzte Woche habe ich ein Experiment gemacht. Ich habe ein Foto geschossen – nichts Besonderes, eine Szene in einem Weinberg. Dann habe ich ChatGPT gefragt: «Beschreibe mir dieses Bild.» Was zurückkam, war erstaunlich präzise. Die KI sah Details, die ich beim Fotografieren gar nicht bewusst wahrgenommen hatte. Das Licht, die Schatten, die Komposition – alles wurde in Worte gefasst, die einem Maler oder Fotografen als Anleitung hätten dienen können. Dann der zweite Schritt: Ich habe diese Beschreibung genommen und in Sora eingegeben. Heraus kam ein Bild, das meinem Original ähnelte, aber nicht identisch war. Es war wie ein Stille-Post-Spiel zwischen Kamera, ChatGPT und Bildgenerator. Faszinierend und verstörend zugleich. Das oben gezeigte Bild wurde von ChatGPT so beschrieben: Auf dem Bild [...]

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Der Milchaufschäumer-Moment: Wenn Gadgets und KI zur Umweltsünde werden

Hinter mir liegt eine interessante Woche, die sich ganz anders entwickelt hat als geplant. Zu Beginn wollte ich meinen Newsletter mit einer Vorschau auf die DMEXCO beginnen und einmal von den klassischen Themen abweichen. Dann spülte Instagram mir Werbung [...]

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Der inszenierte Hype: Wie Fake-Accounts den DeepSeek-Rummel steuerten

Dystopische Darstellung einer Social-Media-Plattform mit neonblauen Datenströmen. Hunderte glitchende, halbtransparente Avatare bewegen sich synchron und interagieren mit leuchtenden DeepSeek-Logos. Im Hintergrund wird sichtbar, wie die Avatare von unsichtbaren Fäden gesteuert werden, die zu einer schattenhaften Hand führen. Echte Nutzer:innen sind in den Strom der Fake-Interaktionen eingebettet. Die Szene endet mit einem Glitch, der die Illusion zerbrechen lässt.

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als DeepSeek plötzlich überall war. Die Schlagzeilen überschlugen sich, die Börsen zuckten – und ich fragte mich: Ist das echt? Oder nur ein clever inszeniertes Theater? Eine aktuelle Analyse des evai.ai-Disinformationsforschungsteams [...]

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Neu: Meine Community jetzt auch auf Reddit

Viele von euch kennen mich bereits von LinkedIn, aus meinem Blog oder durch meine Arbeit rund um #greenprompting, KI, Medien und digitale [...]

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KI, Thermomix und Lesestoff: Warum Rezepte erfinden funktioniert und Bücher schreiben nicht

Der Newsletter, der Küchentechnologie, künstliche Intelligenz und Genusskultur auf einzigartige Weise verbindet Liebe Leserinnen und Leser, diese Woche beschäftigt mich eine Frage, die mir beim Entwickeln eines neuen Curry-Rezepts kam: Warum gelingt es mir mühelos, mit meinem Thermomix völlig neue Gerichte zu erfinden, während das Schreiben eines Buches mit KI-Unterstützung nach wie vor eine Sisyphusarbeit bleibt? Die Antwort liegt tiefer, als man zunächst denkt und Silke Modjesch und Christoph Landgraf stellen sich diese bestimmt öfter. Das Rezept-Experiment: Wenn Maschine und Mensch harmonieren Letzte Woche passierte etwas Wunderbares in meiner Küche. Ich wollte ein Thai-Curry zubereiten, hatte aber nur sehr europäische Zutaten daheim: Tomaten, Hühnerfilet, Kartoffeln, Zucchini. Normalerweise hätte ich aufgegeben oder zum Asiaten um die Ecke gegangen. Stattdessen [...]

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Ghosting als Businessmodell

Ein Mann sitzt allein auf einer kleinen Insel im Meer, schaut durch ein Fernglas mit der Aufschrift „Ehemalige Kontakte“ und wirkt frustriert. Neben ihm steht ein Schild mit „Upgrade to Premium!“. Über ihm fliegt ein geflügelter Mann im Anzug mit Sonnenbrille, der durch ein Megafon ruft: „Für Sichtbarkeit bitte hier bezahlen!“ – eine satirische Darstellung von Social-Media-Algorithmen und eingeschränkter Reichweite.

Heute bin ich über einen Post von Jens Mahnke auf LinkedIn gestolpert und dachte mir: „Ach Mensch, den Jens habe ich ja eine ganze Weile gar nicht mehr gesehen.“ Dann wurde mir klar: Das ist völlig normal geworden. Nicht, weil Jens weniger postet, sondern [...]

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