
Nach der Arbeit gehe ich in die Gaststätte „Zum Knollen“.Eine Gruppe junger Männer steht im [...]
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Nach der Arbeit gehe ich in die Gaststätte „Zum Knollen“.Eine Gruppe junger Männer steht im [...]
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Ich sitze hier mit meinem dritten Tee des Vormittags und scrolle durch die üblichen Verdächtigen in meiner Timeline. Irgendwo zwischen Achtsamkeits-Coaches und Persönlichkeitsentwicklungs-Gurus stolpere ich über einen Post über «Sisu». Finnische Resilienz. Unbequeme Entschlossenheit. Das komplette Gegenteil von dem, was Deutschland in den letzten Jahren so hingebungsvoll zelebriert hat. Ich habe mich gefragt, wann genau wir kollektiv beschlossen haben, dass Kerzenschein und Wolldecken die Antwort auf alles sind. Als Hygge noch die Lösung war Es gab [...]
WeiterlesenIch habe „Dreihundert Männer“ von Konstantin Richter gelesen. Fünfhundertdreiundvierzig Seiten über den Aufstieg und Fall der Deutschland AG – jenes exklusive Netzwerk aus Bankern, Industriekapitänen und Aufsichtsratsmandatsträgern, das über anderthalb Jahrhunderte die deutsche Wirtschaft prägte. Ein Monument von einem Buch, erschienen im Oktober 2025 bei Suhrkamp, und ich sitze hier mit meinem Tee und frage mich, warum mich diese Geschichte so nachdenklich macht. Vielleicht liegt es daran, dass Richter etwas aufgeschrieben hat, was wir alle irgendwie wissen, aber nie so klar vor Augen hatten: dass es tatsächlich ein System gab, in dem dreihundert Männer – und ja, es waren ausschließlich Männer – die wirtschaftlichen Geschicke nicht nur Deutschlands, sondern des ganzen Kontinents lenkten. Die Zahl stammt [...]
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Ein Besuch bei einem Gastgeber, der Frankfurt ein Stück Seele schenkt. Manchmal entstehen die besten Gespräche dort, wo es noch still ist. Kein Gläserklirren, kein Stimmengewirr – nur ein leerer [...]
WeiterlesenHast du dich schon einmal gefragt, was eigentlich passiert, wenn du eine Künstliche Intelligenz – also eine „kluge Maschine“ – etwas fragst? Zum Beispiel: „Erzähl mir alles über Tiere!“ Die Maschine sucht dann [...]
WeiterlesenWenn die Vortragsreise zur Flucht wird: Was Thomas Mann 1933 und Michel Friedman 2025 über den Zustand der Demokratie verraten “Ich kann doch nicht mehr nach Berlin.” Als Michel Friedman, einer der prominentesten jüdischen Intellektuellen Deutschlands, diesen Satz ausspricht, ist er kein politischer Kommentar. Es ist eine existenzielle Feststellung. Im Podcast mit Matze Hielscher beschreibt Friedman eine “Parallelspur”, die er seit einigen Jahren empfindet: Die Frage, ob er in den nächsten 5 bis 10 Jahren garantieren könne, dass Deutschland ein demokratisches Land bleibt. Ob er – sollte die “Partei des Hasses” in die Exekutive kommen – ins Exil gehen müsste. Exil. Ein Wort aus den Geschichtsbüchern. Ein Wort aus einer anderen Zeit. Oder? Die Vortragsreise, die niemals endete Am 11. Februar 1933 – es ist der 28. Hochzeitstag von Thomas und Katia Mann – zieht der Schriftsteller in seiner Münchner Villa noch einmal die Pendeluhr auf. Es ist ein gewöhnlicher Nachmittag. Die Familie sitzt zum letzten Mal gemeinsam am Mittagstisch, auch wenn das in diesem Moment niemand ahnt. Adolf Hitler ist seit zwölf Tagen Reichskanzler, aber was bedeutet das schon? Thomas Mann ist Nobelpreisträger, weltberühmt, ein Monument der deutschen Kultur. Was soll ihm passieren? Er bricht zu einer Vortragsreise auf. Amsterdam, Brüssel, Paris. Ein Vortrag über Richard Wagner. Danach ein dreiwöchiger Erholungsurlaub in Arosa. Routine. Nichts Besonderes. Florian Illies hat in seinem neuen Buch “Wenn die Sonne untergeht” diese Monate rekonstruiert – die Zeit zwischen Februar und September [...]
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Warum die späte Empörung über AdFraud, KI-News und algorithmische Meinungsmacht nichts ändert Muss man nun aufspringen und jubeln, weil sich endlich namhafte Publikationen dem Thema AdFraud & Co. annehmen?Ich bleibe mal ruhig sitzen. Denn das Thema ist weder neu, noch sollten wir uns über die verspätete Aufmerksamkeit freuen. Sie kommt zu spät und sie kommt vor allem dann, wenn das eigene Geschäftsmodell ins Wanken gerät. [...]
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Ich scrolle durch die Nachrichten und stolpere über die Meldung: «Der letzte Bulle» geht in die Verlängerung. Sechste Staffel. Mick Brisgau ist zurück. Das macht mich neugierig, und ich tue das, was man tut, wenn man sich an etwas erinnern will: Ich grabe in meinem eigenen Archiv. Ich finde einen alten Blogbeitrag von mir aus dem Jahr 2010 – damals, als die Serie gerade startete. Ich lese ihn wieder, diesen Text von vor fünfzehn Jahren, und merke, wie sich die [...]
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Sitze mit meinem Earl-Grey am Schreibtisch, höre das Rauschen im Ohr – und denke an Jonas. Einen, der das getan hat, wovon viele in unserer Branche reden, aber kaum [...]
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Liebe Leserinnen und Leser, wir wissen, dass wir mittendrin sind. In einer kulturellen Umwälzung, deren Ausmaß wir täglich spüren, ohne zu verstehen, was es wirklich bedeutet. Während ich meinen Thermomix anwerfe und ChatGPT nach einer Formulierung frage, dämmert mir: Beide versprechen mir Erleichterung. Beide nehmen mir Arbeit ab. Aber nur einer macht mich dabei tatsächlich besser. In diesem Zusammenhang möchte ich mit euch eine Vorahnung dessen teilen, was als Licht am Horizont der Umwälzung gerade auf uns zurollt. Der Thermomix als Diäthelfer oder: Wenn Effizienz schlank macht Eine Pilotstudie hat kürzlich etwas Bemerkenswertes festgestellt: Menschen, die acht Wochen lang täglich mit dem Thermomix kochten, nahmen nicht nur ab. Sie entwickelten auch bessere Ernährungsgewohnheiten und [...]
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